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(Ihre Software) Selbst bauen oder kaufen? Das ist hier die Frage

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In dieser Episode besprechen unser Gastgeber und unser Gast die Aspekte, die man beachten muss, wenn man vor der Entscheidung steht, ob man ein fertiges Softwareprodukt von der Stange kaufen, oder in die Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung investieren sollte.

Unser Gast, Steve, erörtert 3 Fragen, die man sich stellen sollte, um festzustellen, ob es in Abhängigkeit Ihrer Situation mehr Sinn macht, neue Software zu kaufen oder zu entwickeln. Steve und Jarosław wägen alle Punkte in Bezug auf „maßgeschneidert“ gegenüber „COTS“ (kommerzielle Produkte von der Stange) ab, einschließlich der Kapitalrendite (ROI), der Gesamtbetriebskosten (TCO), Innovation, Wettbewerbsvorteil, Vereinheitlichung, Instandhaltungsfähigkeit und Senkung der Hürden für die Entwicklung Ihrer eigenen Software.

Steve spricht außerdem über zwei interessante Fallstudien aus dem Lager- und Vertriebsbereich: Die eine handelt von Fareshare – einer nationalen britischen Wohltätigkeitsorganisation, einem maßgeschneiderten Projekt, und eine von einem nationalen britischen Einzelhandelsbetrieb, das ein Produkt von der Stange angeschafft hat. Steve erklärt die Gründe für ihre Entscheidungen und teilt uns seine 3 Hauptempfehlungen für diejenigen mit, die vor einer ähnlichen Situation stehen.

Unsere Gäste:

Steve Baker ist ein unabhängiger IT-Berater mit einem enormen Hintergrundwissen über Betriebssysteme, Design, Architektur und Softwareentwicklung. Steve und sein Beratungsbüro, Vermillion IT, unterstützen Unternehmen dabei, ihre Prozesse zu untersuchen, zu beurteilen welche Arten von Systemen sie benötigen und, falls erforderlich, das Projekt durchzuführen, um diese Lösung zu liefern.

Jarosław Granat ist Future Processing’s Head of Client Engagement, der sich für die Gewährleistung des höchsten Serviceniveaus für die Kunden des Unternehmens einsetzt. Er hat Computerwissenschaften und Wirtschaftspsychologie studiert und arbeitet bereits seit 10 Jahren im IT-Bereich.

Das Transkript der Episode

Jaroslaw Granat (JG): Hallo, mein Name ist Jarosław Granat, und ich möchte Sie zu dieser Episode von IT Leadership Insights By Future Processing begrüßen. Wenn wir uns die Mehrheit der Großunternehmen und ihre Strategieziele ansehen, sehen wir einige Gemeinsamkeiten. Die meisten befassen sich mit der Umsatzsteigerung, der Erweiterung des Kundenstamms oder der Effizienzsteigerung und dem Betrieb, und da wir im digitalen Zeitalter leben, sind viele dieser Lösungen mit IT-Lösungen verbunden. Aber was soll man wählen, ein fertiges Produkt von der Stange, oder ein Selbstgebautes? Ich weiß es nicht, aber zum Glück haben wir heute einen Gast bei uns, der wahrscheinlich die Antwort kennt. Ich möchte Ihnen Steve Baker vorstellen, ein freiberuflicher IT-Berater und Inhaber des IT-Unternehmens Vermilion. Hallo Steve.

Steve Baker (SB): Guten Morgen.

JG: Steve, erzählen Sie uns doch ein wenig über sich selbst, Ihren Hintergrund und Ihre Geschichte.

SB: Okay, wie Sie sagten, bin ich freiberuflicher IT-Berater, aber ich habe einen Hintergrund im Business Systems Design, der Architektur und der Softwareentwicklung, und heutzutage verdiene ich meinen Lebensunterhalt damit, mit Firmen gemeinsam ihre Prozesse zu betrachten, herauszufinden, welche Art von Software sie benötigen, und dann, wenn nötig, das Projekt durchzuführen, das ihnen diese Softwarelösung bringt.

JG: Sicher, danke für die Einführung, Steve. Ich denke, die entscheidende Frage ist: „Wo soll man anfangen, und welche Aspekte sollten bei der Entscheidung, ob man ein fertiges Produkt von der Stange wählt oder in den Bau selbst investiert, berücksichtigt werden.

SB: Die Situation jedes Unternehmens ist einzigartig, aber ich habe mehr oder weniger drei Tests. Der erste ist, wie hoch ist Ihr Zeitdruck? Wenn Sie etwas sofort oder mit festem Datum benötigen, das in naher Zukunft liegt, müssen Sie wahrscheinlich etwas Fertiges kaufen. Beim nächsten geht es um die Passform. Ist das Problem, das Sie zu lösen versuchen, bereits in der Branche gelöst? Ein gutes Beispiel für ein gelöstes Problem ist, sagen wir, CRM, eine Kostenbeziehungsmanagement-Software. Wenn Sie Kunden, Interessenten und die Interaktionen mit ihnen verfolgen möchten, hat die Branche das bereits ziemlich gut gelöst. Sie können ein Produkt von der Stange kaufen und es an Ihre Bedürfnisse anpassen.

JG: Es gibt eine geringe Chance, es selbst besser und billiger zu machen?

SB: Auch hier hängt es von den Umständen ab, aber ich würde sagen, dass es viele verschiedene CRM-Produkte gibt, es gibt sicherlich ein gelöstes Problem für das, was Sie tun. Aber wenn wir anfangen, über tiefere Geschäftsprozesse zu sprechen, über die Prozesse, in denen Sie regelmäßig mit Kunden interagieren, dann wird es interessanter, denn wenn Sie ein Produkt einbringen und es nicht so gut zu Ihrer Geschäftsmethode passt oder Ihre Kunden mit Ihnen Geschäfte machen wollen, dann wird das für die gesamte Lebensdauer dieses Geschäftsprozesses eine gewisse Belastung darstellen. Es hängt von dem Problem ab, das Sie zu lösen versuchen, aber es gilt sicherzustellen, dass wenn Sie ein Produkt kaufen, es sehr gut passt, und wenn Sie etwas tun, das ein wenig anders ist und nicht durch die Standardprodukte abgedeckt wird, dann sollten Sie wahrscheinlich überlegen, etwas selbst zu bauen.

JG: Wie sieht es mit einer Art Differenzierung aus, denn ich kann mir vorstellen, dass, wenn Sie sich von Ihrer Konkurrenz abheben möchten, Sie lieber in die Entwicklung Ihrer eigenen Software investieren würden, ist das richtig?

SB: Ja, und ich denke, das ist eigentlich die dritte, differenzierende Innovation. Wenn Sie also etwas tun, das ganz anders ist, wenn Sie etwas tun wollen, das sehr innovativ ist, dann ist das Bauen wahrscheinlich der richtige Weg. Sagen wir es so, die Menschen tendieren zu digitalen Initiativen. Sie machen etwas Innovatives, Sie wollen mit Ihren Kunden auf neue Weise interagieren, Sie erwägen eventuell eine Baulösung dafür, während das Ausführen Ihrer Gehaltsabrechnung eine gekaufte Lösung ist, es sei denn, Sie sind eine Lohnbuchhaltungsfirma, dann versuchen Sie, in der Bereitstellung von Gehaltsabrechnungsdienstleistungen zu innovieren, dann landen Sie wieder beim Bau. Ist das einleuchtend?

JG: Ja.

SB: Ja, das funktioniert.

JG: Ja, tut es, aber es gibt noch einen anderen Faktor, der sehr wichtig ist, und es ist normalerweise eines der ersten Dinge, an die Unternehmen denken, und zwar die Preisfrage. Können Sie beurteilen, welche Lösung auf lange Sicht, auf kurze Sicht billiger ist oder wie sie sich unterscheidet?

SB: Das ist definitiv eines der Dinge, die Sie auf dieser Reise bedenken müssen, aber ich ziehe es vor, nicht über den Preis zu sprechen, sondern mehr über den Return on Investment. Es gibt also wirklich zwei Komponenten. Eine davon sind die Gesamtbetriebskosten für die Lösung, und dann gibt es den Nutzen, also die Rendite, die Sie von dieser speziellen Lösung erhalten möchten, wenn Sie sie einsetzen. Wenn Sie etwas bauen, haben Sie anfängliche Anfangskosten, aber auf der anderen Seite besitzen Sie dann diese Anlage, was bedeutet, dass Sie keine Lizenzgebühren pro Benutzer zahlen werden, so dass sich das Total Cost of Ownership-Profil ändert. Dafür müssen Sie jedoch mit ziemlicher Sicherheit ein kleines Entwicklungsteam aufstellen. Wenn Sie etwas kaufen, werden Sie vielleicht feststellen, dass der anfängliche Kaufpreis niedriger ist, aber Sie werden, sagen wir, Lizenzgebühren und eine jährliche Wartungsgebühr dafür bezahlen müssen. Also müssen Sie die beiden vergleichen, die Gesamtkosten über die Lebensdauer dieses erwarteten Systems, sei es fünf oder zehn Jahre, das sind große Geschäftsprozesse, fünf oder zehn Jahre für ein System ist eine nicht ungewöhnliche Lebensdauer. Das andere, woran man in Bezug auf Return on Investment denken sollte, ist wahrscheinlich wieder die Innovation. Wenn Sie etwas Innovatives tun, dann gehen Sie davon aus, dass Sie es innovativ getan haben, weil es einen besseren Return on Investment in Bezug auf das Vorgehen gibt, so wie es jeder andere tut. Wenn Sie etwas kaufen, werden Sie diesen Prozess auf die gleiche Weise durchführen wie alle anderen, die dieses Produkt oder die Produktklasse gekauft haben. Also werden Sie daraus einen Wettbewerbsvorteil ziehen? Möglicherweise, möglicherweise nicht, aber angenommen, Sie bauen selbst, weil es innovativ ist, Sie machen die Innovation, weil Sie denken, dass Sie so eine bessere Marktposition erreichen werden. Es ist schwierig, die Gesamtbetriebskosten und Return on Investment zu berechnen, aber Sie kommen nicht umhin und müssen effektiv prognostizieren, und Sie haben möglicherweise nur wenige Daten, auf die Sie sich stützen können, aber es gibt keinen Grund, warum Sie es nicht versuchen sollten. Und dann ist eine der Überraschungen, wenn Sie Ihre Renditen auf Prozessebene erzielen, zum Beispiel eine Arbeit, die ich in diesem Jahr erledigt habe, einer der Prozesse, in die wir investiert haben, einen viel, viel größeren Return on Investment hatte als die anderen. Das brachte uns zurück zu unserer Prioritätenliste, als das Projekt noch vor uns lag, also was wir ursprünglich erreichen wollten. Das war tatsächlich dieser Teil des Prozesses, denn das brachte uns den größten ROI und wir konnten ihn schneller einbringen.

JG: Sie sagten, dass diese Übung ziemlich hart ist, denken Sie, dass es eine Fähigkeit dafür in den Unternehmen, in den IT-Abteilungen gibt, die eigentlich dafür verantwortlich sind? Sie sind als IT-Berater tätig, also helfen Sie wahrscheinlich auch einigen Unternehmen in diesem Bereich?

SB: Es ist eine gute Frage, für das Publikum würden Sie sagen, dass Sie das nicht tun würden, aber die Frage ist, hat Ihre interne Ressource die Zeit und die Expertise, um die Bewertung durchzuführen? Denn wenn wir über große, nicht-triviale Systeme sprechen, ist es wahrscheinlich, dass Sie es nicht sehr oft tun, so wie ein Unternehmen. Wenn Ihr internes Team also nicht die Zeit oder die Fähigkeiten hat, denke ich, dass es sich lohnt, jemanden von außen hinzuzuziehen, denn er wird wissen, wie man diesen Prozess durchführt. Und wenn es am Ende z.B. zu Einladungen kommt, damit auf den Markt zu gehen, werden sie verstehen, wie man das vielleicht effizienter machen kann.

JG: Ich denke, dass es auch einen anderen Teil oder einen anderen Faktor gibt, der für den Entscheidungsprozess ganz wichtig ist, nämlich die Wartungsfähigkeit. Können Sie sagen, welches der Projekte in diesem Bereich besser ist?

SB: Darf ich fragen, was Sie mit Wartungsfähigkeit meinen, denn Sie können ein stabiles, statisches Unternehmen haben, dass seinen Prozess nicht sehr oft ändert, oder Sie könnten ein sehr dynamisches Unternehmen haben, in dem der nötige Spielraum vorhanden ist, zu innovieren und herauszufinden, was funktioniert. Wenn Sie ein stabiles Unternehmen sind, dann wird eine gekaufte Lösung vermutlich sehr gut zu warten sein, wenn es darum geht, mit Ihrem Betriebssystem auf dem Laufenden zu bleiben: Änderungen, Datenbankänderungen, gesetzliche Änderungen, schließlich ist es das, wofür Sie Ihre jährliche Wartungsgebühr bezahlen.

JG: Ja, das ist richtig.

SB: Aber wenn Sie davon sprechen, das System in Bezug auf die Arbeitsweise des Unternehmens aufrechtzuerhalten, und dieses Unternehmen sich verändert, können Sie durchaus feststellen, dass eine gebaute Lösung flexibler und besser zu warten ist, wenn es darum geht, zu verfolgen, was das Unternehmen im Laufe der Zeit tut. Sie müssen jedoch während der gesamten Lebensdauer dieses Systems eine Entwicklungsfähigkeit aufrechterhalten. Auch hier ist es wie so oft einer dieser Faktoren, nicht wahr, was bedeutet Wartungsfähigkeit im Kontext Ihres Unternehmens?

JG: In Ordnung. Bei der Entwicklung von kundenspezifischer Software, sahen wir, dass sie immer mehr Aufmerksamkeit erfährt, und vielleicht hängt das damit zusammen, dass es vorgefertigte Komponenten gibt, die einfach anzuwenden sind und somit die Entwicklung beschleunigen. Ist das auch die Räsonanz, die Sie auch vom Markt bekommen?

SB: Ich denke, es gibt noch mehr Entwicklungen. Ein Großteil wird durch digitale Initiativen angetrieben. Mit digital meine ich also die Ansprache von Kunden oder Lieferanten und die Öffnung Ihrer Geschäftsprozesse entweder durch Web-Apps oder mobile Apps, mit denen Sie externe Akteure in Ihren Geschäftsprozess einladen. Es ist also eine ganze Menge davon im Gange. Es ist eine interessante Frage, ob es mehr davon gibt, weil es da draußen entsprechende Komponenten gibt. Ich denke, die digitalen Initiativen stehen einzeln als Business Case, aber es ist wahr, dass viele internetbasierte Unternehmen und Start-ups einige sehr wichtige Frameworks Open Source bezogen haben, was sicher einen Großteil des technischen Risikos ausmacht. Es gibt also die Nachfrage nach digitalen Initiativen, und dann wird ein Teil dieses technischen Risikos durch das, was man auf dem Markt bekommen kann, abgebaut, von dem ein Großteil kostenlos ist. Ich würde auch Cloud-basierte Dienste hinzufügen. Ich spreche also nicht nur vom Hereingeben, , Herausziehen und Verschieben Ihrer bestehenden Infrastruktur in der Cloud, sondern von der Nutzung nativer Cloud-Services. Das wären Cloud gehostete Datenbanken, Nachrichtenwarteschlangen, andere Architekturkomponenten, die das technische Risiko teilweise ausschließen. Es senkt Barrieren und Kosten für den Auf- und Ausbau einiger Dienste, was wiederum gut für Unternehmen ist, bei denen die effektive Erstellung von Software nicht zum Kerngeschäft gehört.

JG: Im Hinblick auf bestimmte Softwareprojekte: WennSie auf beiden Seiten gute Erfahrungen gemacht haben, könnten Sie einige Beispiele und Fallstudien aus Ihrer Erfahrung teilen?

SB: Vor ein paar Jahren habe ich zwei Projekte im gleichen Bereich durchgeführt, nämlich Lagerhaltung und Distribution, und eines davon endete als gekaufte Lösung, das andere war eine gebaute Lösung. Die eingekaufte Lösung war für einen nationalen Einzelhändler, und die Gebaute war für eine nationale Wohltätigkeitsorganisation mit dem Namen FareShare. Zuerst der Einzelhändler. Ich komme also auf meine Tests zurück. Der erste zu beachtende Aspekt ist (und jeder, der mit dem Einzelhandel zu tun hatte, wird dies wissen), dass der Einzelhandel einen Kalender hat, weil Weihnachten so wichtig ist. Wir mussten dieses Datum einhalten. Also hatten sie eine Zeitbeschränkung, und diese markiert die Build-Box, entschuldigen Sie, die Buy-Box. Die andere Sache war, dass das, was sie machten, oder was sie brauchten, effektiv ein bereits gelöstes Problem war. Es gab viele Lösungen da draußen, die das taten, was sie suchten, nämlich Einzelhandel, Vertrieb, Filialvertrieb, Abwicklung von E-Commerce-Aufträgen: Wir implementierten letztendlich ein modulares ERP-System. Und wieder war das, was sie taten, nicht besonders innovativ, wir konnten das, was der Marktplatz damals brauchte, mit einer gebauten, mit einer gekauften Lösung liefern. Sie haben die Kästchen angekreuzt, definitiv ein Buy-In. FareShare war eine andere Sache, und ich muss wahrscheinlich ein wenig erklären, was Fare Share macht. FareShare ist eine nationale britische Wohltätigkeitsorganisation, die überschüssige Lebensmittel aus der Lieferkette einbringt. Die Lieferkette besteht aus Supermarkt-Distributionszentren, Herstellern, also sprechen wir von einem Überschuss der Palette, der gesamten LKW-Ladung, von großen Mengen. Sie bringen das in eines ihrer 20 Distributionszentren, die sich im ganzen Vereinigten Königreich befinden, und dann teilen sie es aus, daher der Name FareShare. Es wird an tausende Partner-Wohltätigkeitsorganisationen in den regionalen Gebieten dieser Vertriebszentren verteilt. Die Herausforderungen waren daher, dass die Lösung sich nicht in das übliche Einzel- oder Großhandelsvertriebsmodell einpassen ließ.

JG: Es gab also keine Lösung auf dem Markt, die–

SB: Ja, weil sie nicht wissen, was sie bekommen würden, und die meisten Systeme, die Sie von der Stange kaufen, sind nicht wirklich für ein Unternehmen eingerichtet, das Dinge verschenkt, so wie FareShare. Wir haben uns also ein paar davon angesehen, aber sie brauchten eine Menge Anpassungen, und die sind recht teuer. Bei der Umsetzung des Geschäftsmodells haben Sie es für die Anpassung mit etwa tausend Euro pro Tag zu tun, das ist es, was diese Unternehmen berechnen müssen, um ihre Dienstleistungsabteilung zu erhalten. Das ist also ziemlich teuer. Oder man schreibt eine ziemlich komplexe, maßgeschneiderte Art von Wrapper um sie herum. Das war also nicht gerade gut für ihr Geschäftsmodell, FareShare arbeitet mit vielen Freiwilligen zusammen und wir wollten das System so erweitern, dass es auch von ihren Partner-Wohltätigkeitsorganisationen genutzt werden kann. Als Systemdesign hatte es also mehr mit einer Consumer-Anwendung, einer B-to-C-Anwendung, als mit einer B-to-B-Anwendung zu tun, weshalb wir die Benutzeroberfläche sehr ansprechend gestalten mussten. Die Kombination aus nicht ganz passendem Geschäftsmodell und dem Usability-Element, hat uns auf den Weg gebracht. Aber dann haben wir uns die Kosten angesehen (also eine Kalkulation der Gesamtbetriebskosten (TCO)) denn wir hatten viele Benutzer beteiligt und Sie haben die Gesamtbetriebskosten mit den Wartungsverträgen und der Lizenzierung pro Einheit betrachtet. Obwohl die anfänglichen Baukosten höher waren, war es über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg die richtige kommerzielle Entscheidung, zu bauen, weil sie die Anlage besitzen, und damit alles in so viele Vertriebszentren und Partner-Wohltätigkeitsorganisationen auslagern konnten, wie sie wollten.

JG: Das ist ein tolles Beispiel dafür, wie wichtig es ist, eine korrekte Bewertung und Zahlenübungen durchzuführen, um danach eine richtige Entscheidung zu treffen.

SB: Und ich muss sagen, dass der Vorstand von FareShare, der in Wohltätigkeitsorganisationen als Board of Trustees bezeichnet wird, so wie er die Governance dabei geleitet hat, sehr gut war. Wenn ich ehrlich bin, haben mir diese Leute den Vorteil verdeutlicht, alle Tests durchzuführen, weil sie alle geschäftlichen Gründe kennen wollten, aber auch alle ausgearbeiteten Kosten. Also haben sie ein großes Stück Unternehmensführung gelebt, und diesen Governance-Prozess würde ich jedem empfehlen, sei es einer kommerziellen oder gemeinnützigen Organisation, ich fand, dass sie gute Arbeit geleistet haben.

JG: In Ordnung. Danke, dass Sie das mit uns teilen, Steve. Könnten Sie vielleicht einen kostenlosen zusammengefassten Top-Tipp für diejenigen geben, die jetzt kurz vor der Entscheidung stehen, worum sie sich kümmern sollten?

SB: Es ist eine große Entscheidung, denn wenn wir über große Systeme sprechen, werden Sie mit der Folge davon lange Zeit leben, also stellen Sie sicher, dass Ihr Team die Zeit und die Fähigkeiten hat, es zu tun. Wir haben über die TCO und den ROI gesprochen, und ich denke, obwohl es keine leichte Aufgabe ist, dass es sich sehr lohnt. Zuletzt möchte ich sagen, dass, wenn Sie in ein Bauprojekt einsteigen, Vorbereitungen dafür natürlich wichtig sind. Es muss klar sein, was Sie zu erreichen versuchen, aber interessanterweise, wenn Sie etwas kaufen und das Produkt angepasst werden muss, durchlaufen Sie auch eine Form der Entwicklung. Also noch einmal, bevor Sie mit dem Build oder der Anpassung beginnen, sollten Sie sich vor Projektbeginn in Bestform bringen. Es ist wiederum eine sehr gute Idee und wird dieses Projekt wahrscheinlich viel reibungsloser laufen lassen, unabhängig von Ihrer Bau- oder Kaufentscheidung.

JG: In Ordnung. Vielen Dank Steve, dass Sie Ihre Gedanken und Erkenntnisse darüber mitgeteilt haben. Das war sehr informativ und ich denke, dass es unseren Zuschauern gefallen wird.

SB: Vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

JG: Und vielen Dank, dass Sie sich diese Episode von IT Leadership Insights by Future Processing angesehen haben. Wenn Sie das hilfreich fanden, zögern Sie bitte nicht, es zu teilen und Ihren Freunden und Kollegen zu empfehlen, die dieses Wissen benötigen könnten, und wenn es etwas gibt, worüber wir in weiteren Episoden sprechen sollen, lassen Sie es uns einfach wissen. Bis zum nächsten Mal.